Die erzeugte Strommenge einer Photovoltaikanlage in der Schweiz hängt von der installierten Leistung (kWp), der Dachausrichtung, der Neigung und der lokalen Sonneneinstrahlung ab. Aufgrund der oft höheren Sonneneinstrahlung im Vergleich zu Deutschland kann die Stromproduktion pro kWp etwas höher ausfallen.

Richtwert für die Schweiz:

• 1 kWp erzeugt ca. 1.000–1.400 kWh pro Jahr
• Eine 100-kWp-Anlage produziert jährlich rund 100.000–140.000 kWh

Zum Vergleich:

Ein mittelständisches Unternehmen mit hohem Stromverbrauch (z. B. in der Produktion, Logistik oder Gastronomie) benötigt oft 100.000–500.000 kWh pro Jahr.
Eine 100-kWp-Anlage kann also einen erheblichen Teil des Eigenbedarfs decken und dadurch die Stromkosten deutlich senken.

Zusätzlich kann mit einem Batteriespeicher oder einem intelligenten Energiemanagementsystem der Eigenverbrauch optimiert und die Netzabhängigkeit reduziert werden.

Der Prozess einer gewerblichen Solaranlage verläuft in mehreren Schritten:

1. Analyse & Planung (2–4 Wochen)

   • Prüfung der Dachfläche oder Freifläche
   • Wirtschaftlichkeitsberechnung
   • Beantragung von Fördermitteln

2. Genehmigungen & Netzanschluss (4–8 Wochen)

   • Baugenehmigungen (falls erforderlich)
   • Anmeldung beim Netzbetreiber

3. Installation & Inbetriebnahme (1–3 Wochen)

   • Montage der Module, Wechselrichter & ggf. Speicher
   • Anschluss an das Stromnetz
   • Prüfung & Freigabe durch Netzbetreiber

Insgesamt dauert der gesamte Prozess je nach Komplexität ca. 2–4 Monate. Der eigentliche Aufbau auf dem Dach ist meist innerhalb weniger Tage abgeschlossen, sodass der Geschäftsbetrieb kaum beeinträchtigt wird.

In der Schweiz gibt es mehrere Optionen, um überschüssigen Strom aus einer Photovoltaikanlage sinnvoll zu nutzen:

✅ Eigenverbrauch maximieren

• Durch Lastmanagement kann der Strom gezielt während betrieblicher Hochlastzeiten genutzt werden.
• Besonders rentabel, da die Einsparungen durch den Wegfall von Netzstromkosten oft höher sind als eine Einspeisevergütung.
• In der Schweiz ist der Eigenverbrauch steuerlich und regulatorisch attraktiv, da keine Netzzuschlagsabgabe auf den selbst genutzten Strom anfällt.

✅ Speicherung in Batteriesystemen

• Ermöglicht die Nutzung des Solarstroms in sonnenarmen Stunden oder außerhalb der Produktionszeiten.
• Besonders sinnvoll für Unternehmen mit stark schwankendem Energieverbrauch oder Nachtbetrieb.
• In einigen Kantonen gibt es Förderprogramme für Batteriespeicher, die die Investition finanziell erleichtern.

✅ Einspeisung ins öffentliche Netz

• Überschüssiger Strom kann ins Netz eingespeist werden, wobei die Vergütung durch den lokalen Netzbetreiber erfolgt.
• Die Einspeisevergütung in der Schweiz ist nicht einheitlich geregelt, sondern hängt vom Kanton oder Energieversorger ab.
• Häufig liegt die Vergütung unter den Strombezugskosten, weshalb Eigenverbrauch finanziell attraktiver ist.

✅ Sektorkopplung – Nutzung für Elektromobilität oder Wärme

• Laden von Firmenfahrzeugen mit eigenem Solarstrom reduziert die Energiekosten für die E-Mobilität erheblich.
• Nutzung für Wärmepumpen oder Produktionsprozesse ermöglicht eine höhere Autarkie und verbessert die Wirtschaftlichkeit.
• In Kombination mit intelligenten Energiemanagementsystemen kann der Strom optimal zwischen den Verbrauchsbereichen verteilt werden.

Welche Strategie die beste ist, hängt vom individuellen Stromverbrauch und Geschäftsmodell ab. In den meisten Fällen lohnt es sich, möglichst viel selbst zu verbrauchen, um die wirtschaftlichen Vorteile voll auszuschöpfen.